Verehrte Teilnehmende und Gäste,
liebe Mitwirkende in der Reihe: FrieslandVisionen zur Frage: „Wie wollen wir morgen leben?“, erlauben Sie mir zunächst, den Mitgliedern des Kreistages Friesland, dem Landrat sowie allen Bewohnerinnen und Bewohnern des Landkreises Friesland ausdrücklich und herzlich zum 90. Geburtstag des Landkreises Friesland zu gratulieren. Für ein Menschenleben sind 90 Jahre ein hohes und dankbares Alter, angesichts zukünftiger Generationen möchte ich von einem jugendlichen und erwartungsvollem Alter sprechen.
Der Landkreis Friesland ist jung und trägt doch eine reiche wie abwechslungsreiche Geschichte in sich. Begriffe wie Friesische Freiheit, reiche Handelsbeziehung vor allem mit Schiffen weit über Europa hinaus, der Kampf gegen die Fluten, Marschen, Nordsee und Deiche, Tourismus und Industriehäfen markieren einen weiten Bogen, der das Land und den Kreis Friesland über Jahrhunderte geprägt hat. Friesland mit seinen reichen Schätzen an Kirchen und Gemeindehäusern ist kein Rand, sondern eine kraftvolle Region in der Mitte unserer Kirche. Für uns als Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg macht der gemeinsame Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven zugleich deutlich, dass wir mit unseren Nachbarkreisen und –städten im guten Gespräch und Austausch sind.
Deshalb freue ich mich, dass unter Mitwirkung vieler Beteiligter, dass mithilfe des Kirchenkreises Friesland-Wilhelmshaven und insbesondere Dank der Organisation von Bruder Franziskus Vortrags- und Diskussionsformate entstanden sind, die Friesland und ihre Bewohner:innen in einen weiten Horizont stellen.
10 Reden für das Leben an der Küste wenden sich der Frage zu: „Wie sollen wir morgen leben? Diese Frage steht seit einigen Jahren im Zentrum auch unseres kirchlichen Lebens. Denn auch Kirche und Glauben verändern sich. Zugehörigkeit zur Kirche ist nicht mehr der Normalfall. Sehnsucht nach Glauben, Halt und Orientierung wachsen aber umso mehr. In dieser Spannung müssen und werden wir uns als Kirche bewegen. Wir entdecken neue Ausdrucksformen des Glaubens. Wir bringen Kirche an neue Orte und zeigen, dass wir auch mit kleineren Kräften und Ressourcen dazu beitragen, unsere Nachbarschaften und Lebensorte menschenfreundlich zu gestalten. Wir reden vom Christsein, weil dessen Werte und Haltungen für eine freundliche politische und demokratische Zukunft unerlässlich sind.
Ihre Fragen sind auch unsere Fragen. Sie verbinden uns, wenn wir sie hören: Wie müssen wir mit der Klimakatastrophe umgehen? Wie können wir das Leben an der Nordseeküste, trotz steigendem Meeresspiegel, gestalten? Wie konstruktiv und phantasievoll müssen wir dem demographischen Wandel begegnen und über die Schulzeit hinaus junge Menschen in der Region halten? Wie können wir die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in unseren Dörfern und Städten besser beteiligen und eine nachhaltige Ökonomie wie Ökologie implantieren?
Bereits in diesem Herbst wird die Synode unserer Kirche über ein verbindliches Klimagesetz entscheiden. Mit Erprobungsräumen, mit dem Modell von interprofessionellen Teams und Hilfe für innovative Projekte wollen und werden wir Kirche und Glauben auf weitere Füße stellen als bisher.
Für das Projekt FrieslandVisionen, für alle Redebeiträge und Diskussionen, für das gemeinsame Nachdenken, aber auch für das Aushalten verschiedener Meinungen, dafür danke ich Ihnen schon an dieser Stelle und wünsche allen Beteiligten, allen Hörenden wie Mitmachenden Gottes Kraft und reichen Segen.
Herzlich grüße ich Sie im Namen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
und bin
Ihr Bischof Thomas Adomeit
GRUSSWORT DES BISCHOFS DER EVANGELISCH-LUTHERISCHEN KIRCHE IN OLDENBURGZUR ERÖFFNUNG DER VERANSTALTUNGSREIHE „ZEHN REDEN FÜR UNSER LEBEN AN DER KÜSTE: WIE WOLLEN WIR MORGEN LEBEN?“ DER FRIESLANDVISIONEN
Die nächsten Termine der Reihe:
- Sonnabend, 29. Juli 2023, 13:30 Uhr. Rede: Dr. Andreas Philippi, Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Niedersachsen. Vertreterin des Landkreises: Erste Kreisrätin Silke Vogelbusch. Wort zum Ort: Bürgermeister Gerd-Christian Wagner (Varel). Musik: Matthew Glandorf, Cloppenburg. Ort: Forum Alte Kirche, Osterstr. 5, 26316 Varel.
- Donnerstag, 3. August 2023 | 19:00 Uhr. Rede: Daniela Behrens, Niedersächsiche Ministerin für Inneres und Sport. Wort zum Ort: Bürgermeister Gerhard Böhling (Schortens). Vertreterin des Landkreises: Erste Kreisrätin Silke Vogelbusch. Ort: Sankt Florian-Kirche, Mühlenstr. 2, 26419 Schortens-Sillenstede.
- Donnerstag, 10. August 2023 | 19:00 Uhr. NEU: Kreistagsvorsitzender Jannes Wiesner, Landkreis Friesland. Vertreterin des Landkreises: Erste Kreisrätin Silke Vogelbusch. Ort: Sankt Bonifatius, Erlenweg 30, 26452 Sande.
- Donnerstag, 17. August 2023 | 19:00 Uhr. Rede: Prof. Dr.-Ing. Holger Saß, Vizepräsident Jade Hochschule Wilhelmshaven-Oldenburg-Elsfleth. Vertreterin des Landkreises: Erste Kreisrätin Silke Vogelbusch. Ort: Schlosskapelle Neuenburg, Schloßgang 1, 26340 Zetel.
- Donnerstag, 24. August 2023 | 19:00 Uhr. Rede: Geschäftsführer Alexander Leonhardt, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wilhelmshaven. Wort zum Ort: Bürgermeister Stephan Eiklenborg. Vertreter*in des Landkreises: N.N. Ort: St. Magnus-Kirche, Hauptstraße 76, 26452 Sande.
- Donnerstag, 31. August 2023 | 19:00 Uhr. Rede: Dr. Kathrin Wahlmann, Justizministerin des Landes Niedersachsen. Vertreterin des Landkreises: Erste Kreisrätin Silke Vogelbusch. Wort zum Ort: Bürgermeister Gerhard Böhling. Ort: Forum Alte Kirche, Osterstr. 5, 26316 Varel.
- Donnerstag, 7. September 2023 | 19:00 Uhr. Rede: Wiebke Osigus, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung des Landes Niedersachsen. Vertreter*in des Landkreises: N.N. Ort: Sankt Florian-Kirche, Mühlenstr. 2, 26419 Schortens-Sillenstede.
- Donnerstag, 14. September 2023 | 19:00 Uhr. Rede: Landrat Sven Ambrosy, Landkreis Friesland. Ort: Gemeindehaus, Am Kirchplatz 13, 26441 Jever.
Die Reihe der FrieslandVisionen ist offizieller Teil des Festprogramms des Landkreises. Mitveranstalter sind der Ev.-luth. Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven, die Volkshochschule Friesland-Wittmund, das Rogate-Kloster Sankt Michael und der Beauftragte für den interreligiösen Dialog des Landkreises.