Die Synode des Ev. luth. Kirchenkreises Friesland–Wilhelmshaven tagte am Samstag im Gemeindehaus der Christus- und Garnisonkirche. Als die 60 Synodalen und Gäste nach knapp 5 ½ Stunden den Heimweg antraten, taten sie dies durchweg positiv gestimmt. Und dies lag nicht daran, dass die Sitzung sogar 30 Minuten früher endete als vorgenommen, sondern unter der Leitung der Vorsitzenden Ingrid Klebingat und des Kreispfarrers Christian Scheuer hatten die VertreterInnen der Kirchengemeinden an vielen Stellen von Hoffnungszeichen für die Zukunft gehört und positive Beschlüsse gefällt.
Wachsen & Werden
Durchweg alle Einrichtungen des Kirchenkreises haben einen personellen Wechsel zu überstehen gehabt und alle gehen mit großer Freude und Mut in die nächsten Jahre. So berichtete der neue Leiter des Kita-Verbundes Wachsen & Werden, Hendrik Rösing, von den Bauplanungen in den unterschiedlichen Kindertagesstätten und dem guten und engagierten Leitungsteam der 15 Kindertagesstätten. Nach den ersten 100 Tagen seines Dienstes berichtet er von guten Prozessabläufen und einem großen Wissen, dass im neuen Verbund stark geteilt wird.
Kleines Grundgesetz
Annika Hinrichs (für die evangelische Jugend) und Herko Zobel (Leitender Kreisjugenddiakon) präsentierten die neue gemeinsame Konzeption für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Diese Konzeption stellt die Kinder und Jugendlichen deutlich in den Mittelpunkt. Sie setzt sich damit klar von der alten Ordnung ab. „Damit haben wir sozusagen ein eigenes kleines Grundgesetz“, präsentierte Annika Hinrichs stolz die neue Konzeption, die von den Synodalen einstimmig angenommen wurde. „Nun sind die Kirchengemeinden mit vielen kleinen Schritten am Zug, die Konzeption mit Leben zu füllen, sagte die Jugendvertreterin.
GKR Wahlen 24
Auch im Rahmen der anstehenden Gemeindekirchenratswahl (GKR) im nächsten März präsentierten sich erfreulicherweise neue und junge Gesichter. Miriam Rüther (23 Jahre) berichtete von ihrer Freude, die Position der jüngeren Erwachsenen auch deutlich in den neu zu wählenden GKRs zu vertreten. Sie selber kandidiert in der Banter Kirchengemeinde. Ulrike Burkardt, seit einem Jahr Pfarrerin in Varel, berichtet davon, dass die Wahlvorschlagslisten bestens gefüllt sind und damit eine echte Wahl möglich sein. Auf 12 Plätze bewerben sich in Varel 20 Kandidat:innen. Ähnliches berichteten auch andere Kirchengemeinden. Die Lust am Neuanfang besteht an vielen Orten. Davon erzählten auch Oliver Maschigefski und Tanja Prinz, die den Fusionsprozess der neuen Havenkirche vorstellten. Mit hohem Tempo und guter Fachkompetenz fusionieren drei Kirchengemeinden zum 1. Januar 2024. Die Luthergemeinde, die Heppenser Gemeinde und die Christus- und Garnisonkirche fügen sich zu einer starken Gemeinde im Zentrum der Stadt Wilhelmshaven zusammen.
Verabschiedungen und neue Pfarrteams
Kreispfarrer Scheuer stellte fest, dass in seiner Amtszeit der bisher umfassendste Generationswechsel unter den Pastoren und hauptamtlich Mitarbeitenden stattgefunden hat. Zehn Ruhestände und Verabschiedungen standen bis zum 01. Oktober 2023 an. „Erfreulich, dass trotz aller widrigen Umstände auch Neuanfänge gelingen. Etwa in Schortens, wo das Pfarrteam mit den Einführungen von Katrin Jansen und – nach abgeschlossenem Probedienst und Ende der Elternzeit - Mareike Heitmann endlich wieder komplett ist.“ Und auch auf Varel verwies er, wo innerhalb von nur zehn Monaten mit Ulrike Burkardt und Dr. Maike Mittelsteiner gleich zwei Pastorinnen das Pfarrteam verstärken. Zu den Neuanfängen passte, dass mit Henry Burow ein junger Pastor als Vertreter für die Landessynode gewählt wurde.
Haushalte 2022 und 2024
Auch über Geld wurde geredet und verhandelte. Dabei zeigte sich, der Kirchenkreis hat die Corona Jahre wirtschaftlich gut überstanden. Die Kreissynode beschloss die Abnahme der Ergebnisrechnung 2022 für den Ev.-luth. Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven in Höhe von 3.104.374,37 Euro bei einem positiven Bilanzergebnis in Höhe von 15.254,14 Euro. Damit wurde dem Kreiskirchenrat, den Anordnungsberechtigten und der Regionalen Dienststelle Friesland-Wilhelmshaven Entlastung erteilt. Und auch der Blick nach vorne macht Mut. Der Ergebnisplan 2024 wurde auf insgesamt auf 21.895.625,04 Euro festgesetzt und beschlossen. Die erheblich höheren Aufwendungen sind durch den neuen Kita-Verbund Wachsen & Werden zu erklären.